Liturgische Texte
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Eingangspsalm: Ps 80,2.3b.5–6.15–16.19–20
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AT-Lesung: Jes 63,15–64,3
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Epistel: Jak 5,7–8(9–11)
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Evangelium: Lk 21,25–33
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Predigttext: Hld 2,8–13
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8 Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe, er kommt und hüpft über die Berge und springt über die Hügel.
9 Mein Freund gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unsrer Wand und sieht durchs Fenster und blickt durchs Gitter.
10 Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her!
11 Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin.
12 Die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande.
13 Der Feigenbaum lässt Früchte reifen, und die Weinstöcke blühen und duften. Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her!
Wait for it.
Impuls
Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Es fällt mir schwer zu warten. Deswegen bestelle ich selten etwas im Internet, ich möchte es sofort in den Händen halten, wenn ich etwas kaufe. Bei Verabredungen oder Terminen kann ich gar nicht leiden, wenn jemand zu spät kommt. In meinen Augen ist das Zeitverschwendung. Was hätte ich in den 10 Minuten Warten alles Schönes oder Sinnvolles machen können?
Ein guter Freund von mir sieht das ganz anders. Er liebt es zu warten, wenn es sich denn lohnt. Er hat mir erzählt, dass er zu Verabredungen, auf die er sich freut, besonders früh hinfährt. Er kann dann in Ruhe ankommen ohne gehetzt zu sein, sich einen schönen Platz aussuchen und genießt in der Zeit des Wartens die Vorfreude. Manchmal malt er sich schon aus, wie der Abend verlaufen wird, oder er überlegt sich, was er gerne besprechen möchte. Trifft seine Verabredung dann ein, empfängt er sie mit offenen Armen. Er strahlt dabei Herzlichkeit und Freude aus, da fühlt man sich so richtig willkommen.
Ich nehme mir vor die nächste Wartezeit geduldiger hinzunehmen und sie für mich und meine Vorfreude zu nutzen.
Gebet
Gott, manchmal fühlen wir uns allein. Auf der Welt geht es drunter und drüber, in unseren Herzen sieht es genauso aus.
Du forderst uns auf nicht aufzugeben. Wir heben unseren Blick von unseren Füßen auf zu Dir. Wir suchen nach Zeichen, dass Du bei uns bist und uns Hoffnung schenkst.
Komm doch endlich und lass alle unsere Zweifel verschwinden.
Amen
Aktion
Gehe eine Viertelstunde früher zu Deiner nächsten Verabredung. Nimm dabei bewusst wahr, was sich für ein Gefühl bei Dir einstellt.
Ein „Wartebuch“ basteln, dass man immer dabei haben kann. Darin ist Platz für ein Gedicht, ein Elfchen, eine Skizze, für alles, womit Du die Wartezeit sinnvoll nutzen kannst.