26. Februar 2023 – Invocavit
Wochenspruch: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ | 1. Joh 3,8b
Wochenspruch: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ | 1. Joh 3,8b
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1 Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den Herrn traten, dass auch der Satan mit ihnen kam und vor den Herrn trat.
2 Da sprach der Herr zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.
3 Der Herr sprach zu dem Satan: Hast du acht auf meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen auf Erden nicht, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewogen, ihn ohne Grund zu verderben.
4 Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Haut für Haut! Und alles, was ein Mann hat, lässt er für sein Leben.
5 Aber strecke deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an: Was gilt’s, er wird dir ins Angesicht fluchen!
6 Der Herr sprach zu dem Satan: Siehe da, er sei in deiner Hand, doch schone sein Leben!
7 Da ging der Satan hinaus vom Angesicht des Herrn und schlug Hiob mit bösen Geschwüren von der Fußsohle an bis auf seinen Scheitel.
8 Und er nahm eine Scherbe und schabte sich und saß in der Asche.
9 Und seine Frau sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb!
10 Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die törichten Frauen reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.
11 Als aber die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeder aus seinem Ort: Elifas von Teman, Bildad von Schuach und Zofar von
Naama. Denn sie wurden eins, dass sie kämen, ihn zu beklagen und zu trösten.
12 Und als sie ihre Augen aufhoben von ferne, erkannten sie ihn nicht und erhoben ihre Stimme und weinten, und ein jeder zerriss sein Kleid, und sie warfen Staub gen Himmel auf ihr Haupt
13 und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war.
Mit diesem Sonntag beginnt die Passionszeit. In diesen sechs Wochen vor Ostern erinnern uns die biblischen Texte daran, wie Jesus in der Welt gelitten hat. Am Anfang steht die Versuchung. Sie gehört schon immer zu uns Menschen: Eva und Adam wurden in Versuchung geführt, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Sie haben nicht bestanden und sind aus dem Paradies geflogen.
Im Predigttext heute wird erzählt, wie der fromme Hiob versucht wurde, von seinem Glauben an Gott abzukommen. Er hat schlimme Krankheiten bekommen und alles verloren, was ihm lieb war. Trotzdem hat er nie an Gott gezweifelt.
Ich kenne auch das Gefühl, in Versuchung geführt zu werden. Damit meine ich nicht ein zweites Stück Kuchen, sondern die Momente, wo es um meine Integrität geht. Lebe ich so, dass mein Handeln zu meinen Werten und Idealvorstellungen passt? Wenn es mir gut geht, ist das leichter, als wenn ich in einer Notlage bin. Hiob hat geholfen, dass seine Freunde für ihn da waren. Sie haben gar nicht viel gemacht, konnten ihm nicht direkt helfen. Aber sie waren für ihn da. Sie haben sich zu ihm gesetzt, schweigend mit ihm gelitten und ihn so getröstet.
Fühle ich mich in Versuchung geführt, hilft es mir mich im Gebet an Gott zu wenden. Auch, wenn ich keine Antwort bekomme, weiß ich, dass er für mich da ist, mit mir leidet und mich tröstet. Selbst, wenn ich der Versuchung nicht widerstehen kann, kann ich mich darauf verlassen, dass ich nicht aus dem Paradies geworfen werde. Dafür ist Christus gestorben und wieder auferstanden, um uns alle zu retten. Aber dazu kommen wir nach der Passionszeit, an Ostern.
Gott,
im Alltag kommt es immer wieder zu Situationen,
in denen wir uns entscheiden müssen.
Meistens handeln wir so, wie wir es für richtig halten.
Manchmal verschließen wir die Augen vor uns selbst.
Dann fällt es uns schwer, uns vor dem Spiegel selbst in die Augen zu schauen.
Gib uns Weisheit, damit wir gute Entscheidungen treffen.
Schenke und Kraft, dass wir danach Handeln.
Verzeihe uns, wenn wir nicht bestehen.
Amen
Stelle Dich vor einen Spiegel und schaue Dir selbst 3 Minuten in die Augen. Am besten stellst Du vorher einen Timer. Achte nicht auf unreine Haut oder abstehende Wimpern, sondern nur auf Deine Augen. Lasse Deinen Gedanken freien Lauf. Wo musst Du Dir selbst verzeihen? Worauf bist Du stolz?