12. März 2023 – Okuli
Wochenspruch: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ | Lk 9,62
Wochenspruch: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ | Lk 9,62
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47 Als er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar; und einer von den Zwölfen, der mit dem Namen Judas, ging vor ihnen her und nahte sich Jesus, um ihn zu küssen.
48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuss?
49 Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen würde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?
50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
51 Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
52 Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die zu ihm hergekommen waren: Ihr seid wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen ausgezogen?
53 Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen, und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.
Als Kind fand ich das immer etwas komisch, wenn meine Oma gesagt hat: „Der liebe Gott sieht alles!“. Ich habe mich gefragt, ob Gott denn nichts Besseres zu tun hat, als mich in jeder Sekunde zu beobachten. Meine Oma wollte mir ein schlechtes Gewissen einreden und deutlich machen, dass auch wenn sie selbst mich nicht erwischt hat, Gott es gesehen hat.
Das heißt: Gott schaut hin, wenn ich in der Nase popel. Gott schaut hin, wenn ich mir Schokolade stibitze.
Das fühlt sich gar nicht gut an.
„Der liebe Gott sieht alles.“, kann man aber auch freundlich sagen.
Dann heißt es auch: Gott schaut hin, wenn ich geärgert werde. Gott schaut hin, wenn ich traurig bin.
Das fühlt sich schon besser an.
Gott sieht alles. Auch das, was im Verborgenen geschieht, was wir gar nicht sehen können. Er öffnet seine Augen sogar dort, wo wir sie lieber verschließen. Jetzt beunruhigt mich dieser Satz nicht mehr. Er macht mir vielmehr Hoffnung darauf, dass niemand alleingelassen ist und dass irgendwann einmal Gerechtigkeit herrschen wird.
Gott, gib uns Augen
für die Menschen neben uns:
für das, was sie freut,
für das, was sie traurig macht.
Gott, gib uns Augen
für deine wundervolle Schöpfung:
für das, was wir nutzen können,
für das, was wir schützen müssen.
Gott, gib uns Augen
für dich:
für das, was du für uns tust,
für das, was du uns schenkst.
Amen
Stellt euch zu zweit voreinander auf. Wenn du alleine bist, stelle dich vor einen Spiegel. Starte einen Timer mit 3 Minuten. In diesen 3 Minuten schaut ihr euch in die Augen und sprecht nicht miteinander.
Wie fühlt es sich an, jemanden so genau zu betrachten? Wie fühlt es sich an, so angeschaut zu werden?