12. Februar 2023 – Sexagesimä
Wochenspruch: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“ | Hebr 3,15
Wochenspruch: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“ | Hebr 3,15
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(6 Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.
7 Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.)
8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr,
9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen,
11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen.
Mayra, fünf Jahre alt, kommt zielstrebig auf mich zu gelaufen. Ich sitze auf einer Bank in der Sonne, an einem kleinen Spielplatz. Sie stapft mit ihren nackten Füßen durch den Sand. Ihre Lippen sind fest aufeinandergepresst, ihr Blick starr auf mich gerichtet. Ich lasse mein Buch sinken und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Mayra: „Anne, was issn vastocken? Meine Mama hat gesagt da soll ich dich fragen.“
Ich: „Hmm verstocken. Wie kommst du da denn drauf?“
Mayra: „Das war mit dem Pharao gestern Abend in der Bibel.“
Ich: „Ah, das war mit Moses in Ägypten, oder? Gott hat das Herz des Pharaos verstockt, damit der Mose mit seinem Volk nicht gehen lässt. Meinst du das?“
Nicken.
Ich schaue mich hilfesuchend um, ach je, verstocken. Hinter der Bank wächst ein Busch, der junge Triebe hat. „Mayra, wie fühlen sich denn die frischen Blätter an?“
Mayra: „Weich. Und flauschig.“
Ich: „Und, wie fühlt sich der Ast, also der Stock, daran an?“
Mayra: „Hart. Wie Holz.“
Ich: „Das Herz des Pharaos wurde verstockt. Also hart und holzig.“
Theologisch ist dieses Bild sicher streitbar, aber nun. Etwas Besseres ist mir in diesem Moment nicht eingefallen.
Mayra: „Aber aus einem harten Stock können Flauschblätter wachsen. Flauschige Herzen. Das weiß Gott.“
Mayra hüpft zufrieden davon, bevor ich ihr etwas antworten kann. Besser hätte ich es auch nicht sagen können. An diesem Tag habe ich etwas von Mayra gelernt.
„Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ Hebräer 3,15
Gott,
manchmal sind unsere Herzen hart wie Stein.
Vielleicht sind sie hart geworden, weil sie so viel ertragen mussten.
Vielleicht haben wir selbst unsere Herzen verschlossen und erhärten lassen.
Schenke uns Vertrauen in andere Menschen und in uns selbst,
dass wir mutig unsere Herzen öffnen und weich und durchlässig werden lassen.
Dann passt viel mehr hinein.
Amen
Sammelt herzerweichende Momente oder Erlebnisse. Im Gottesdienst könnt ihr herzförmige Zettel verteilen, worauf die Besucher*innen ihre Momente notieren können. Einige Zettel können vorgelesen werden, man könnte aber auch eine „Herzgalerie“ erstellen, die noch ein paar Tage lang besichtigt werden kann.