5. Februar 2023 – Septuagesimä
Wochenspruch: „Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ | Dan 9,18
Wochenspruch: „Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ | Dan 9,18
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9 Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm.
10 Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern.
11 Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?
12 Als das Jesus hörte, sprach er: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.
13 Geht aber hin und lernt, was das heißt (Hos 6,6): »Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer.« Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Als Kind hatte ich ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Wenn ich mich unfair behandelt fühlte habe ich protestiert. Wenn eine meiner Freundinnen ungerecht behandelt wurde, bin ich für sie eingestanden.
Rückblickend sehe ich, dass ich es mir ziemlich leicht gemacht habe mit meinem Urteil, was gerecht und was ungerecht sei. Ich habe die Situationen nicht differenziert betrachtet, sondern nur in schwarz und weiß.
In der Bibel sind Situationen beschrieben, die auf den ersten Blick ungerecht wirken. Bei den Arbeitern im Weinberg beispielsweise, die alle den gleichen Lohn bekommen, obwohl sie ganz unterschiedlich lang gearbeitet haben. Oder wenn Jesus sich zu den Sündern setzt, anstatt sich mit vorbildlichen Menschen zu umgeben und diese in ihrem Handeln anzuerkennen.
Gott hat keinen kindlichen Blick auf uns. Er sieht das große ganze, seine Gerechtigkeit geht weiter als unsere. Trotzdem gibt es Situationen, in denen wir uns ungerecht behandelt fühlen. Gott weiß das. Er kennt unsere Sorgen und unseren Ärger, auch unsere Stärken und Schwächen. Und manchmal sieht er sogar, was in uns steckt, von dem wir noch gar nichts ahnen. Wie kann ich mich für Gerechtigkeit in dieser Welt einsetzen?
Gott,
manchmal fühlen wir uns ungerecht behandelt.
Jesus hat sich immer für Gerechtigkeit eingesetzt.
Schenke uns einen wachen Blick, damit wir erkennen,
wenn jemand ungerecht behandelt wird.
Schenke uns einen besonnenen Geist,
damit wir nicht vorschnell urteilen.
Schenke uns gute Ideen,
die für Gerechtigkeit sorgen.
Schenke uns Mut,
dass wir uns dafür einsetzen,
dass mehr Gerechtigkeit auf der Welt herrscht.
Amen
Schaue dich aufmerksam um. Wo herrscht Ungerechtigkeit? Was hast du bisher übersehen? Für wen kannst du heute einstehen?